Die Bremsenbude

- Das selbstregelnde Führerbremsventil Knorr D2 -

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde auch die Weiterentwicklung eines selbstregelnden Führerbremsventiles wieder aufgenommen.

Die konstruktiven Baugrundsätze entsprechen denen des KE-Steuerventils, also Membranen und Wälzhäute aus Gummi, statt der bisher Verwendeten Schieber und Ventile.

Führerbremsventil Bauart Knorr D2, Ansicht

Führerbremsventil Bauart Knorr D2, Ansicht

Das Führerbremsventil wird bei dieser Bauart nicht mehr direkt mit den Rohranschlüssen an der Lokomotive verbunden, sondern an einem Ventilträger befestigt. Das hat den Vorteil eines schnellen Auswechseln des Ventils bei der Wartung. Dadurch entfällt der sehr hohe Zeitaufwand bei dem Ein- und Ausbau, da die Rohranschlüsse bei den Führerbremsventilen meistens sehr unzugänglich sind und besonders geformte Schlüssel erfordern.

Das Führerbremsventil Knorr D2 wurde bei der DB auf einigen Dampfloks der Baureihe 44 und einigen Elektrolokomotiven der Baureihe E 94 eingehend erprobt. Das Führerbremsventil entsprach allen Anforderungen, die an ein neuzeitliches Führerbremsventil gestellt wurden. Nun konnten wirklich alle Vorteile der mehrlösigen Bremsen im Betrieb genutzt werden.

Bei der Deutschen Bundesbahn wurde das Ventil erstmals bei den Dampflokomotiven der Baureihen 10 und 66 eingebaut, bei den Dieselfahrzeugen waren es die Baureihen V160, V 200, V200.1 und V300, bei den Elektrolokomotiven war es die Baureihe E 40. Die ersten Baulose der E 40 wurden noch mit dem Führerbremsventil Knorr Nr.10 ausgerüstet.

Bei der Deutschen Reichsbahn war die Baureihe V 200 die erste Lokomotive, welche mit diesem Führerbremsventil geliefert wurde.

Die Dänische Staatsbahn beschaffte das Führerbremsventil in einer minimalen Bauartabweichung als Knorr D2b für ihre neuen Mx und My-Diesellokomotiven.

Es gibt noch zahlreiche Varianten dieses Führerbremsventils:

 

Knorr D 3 ältere Bauart der Linksausführung.
Knorr D 5 mit gekröpftem Griff und Zahnkranz zum Ansteuern der dynamischen Lokomotivbremse, z.B. Baureihen 103, 110/139, 150/151, 181, 215/218 und 232/234.
Knorr D 6 mit elektrischem Kontakt für die Ansteuerung der Magnetschienenbremse.
Knorr D12 mit erhöhter Nachspeiseleistung. Eingebaut auf den Baureihen 142, 202/204 und 228.
Knorr D 15 neuere Bauart der Linksausführung.

 

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