Die Bremsenbude

- die Knorr-Bremse mit Steuerventil KE -

Die Entwicklung der Druckluftbremsen nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland stellte die Knorr-Bremse vor große Probleme. Durch Kriegseinwirkungen waren viele Produktionsbereiche im Berliner Stammwerk teilweise oder vollständig zerstört worden. Viele der Arbeitskräfte waren im Krieg gefallen oder in Gefangenschaft gekommen. Das Werk lag in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands, man mußte also auch mit Reparationsleistungen rechnen, vielleicht sogar dem Verlust des ganzen Werkes. Es war also naheliegend, Produktion und Fertigung zu verlegen. Neuer Firmensitz der Knorr-Bremse wurde München. Hier gab es bereits eine bestehende Fertigung durch die "Süddeutsche Bremse".

Zurück zur technischen Entwicklung. Bereits bei der Weiterentwicklung der Hildebrand-Knorr-Bremse wurde das Ziel angestrebt, mit einer einzigen Steuerventilgröße alle Bremszylindergrößen in der vorgeschriebenen Zeit zu füllen. Teilweise konnte dieses Ziel mit dem Hikpt- und Hikst-Steuerventil erreicht werden. Hierbei wurde eine sogenannte "Einheitsbremsbohrung" verwendet, welche die Aufgabe hatte, die gleiche Füllzeit bei unterschiedlichen Bremszylindergrößen zu gewährleisten.

Was heißt denn Einheitswirkung ? 

Einheitswirkung bedeutet, das Steuerventil füllt den Bremszylinder unabhängig von seiner Größe und seinem Kolbenhub immer in der vorgeschriebenen Zeit. Diese Aufgabe übernimmt das sogenannte Relaisventil, welches in der Funktionsbeschreibung der Steuerventile KE 1 und KE 2 genauer erklärt wird. Nur die Steuerventile KE 1 und KE 2 besitzen diese Einheitswirkung. Die Steuerventile KE T, KE 0 und KEs haben keine Einheitswirkung, hier werden besondere Düsenplatten für die entsprechende Bremszylindergröße oder Druckübersetzer eingebaut.

Die neue Knorr-Bremse der Einheitsbauart, kurz KE-Bremse genannt, sollte diese Forderungen alle erfüllen können. Das neue Steuerventil sollte als Baukastensystem konstruiert sein, welches sich beliebig allen technischen Ansprüchen anpassen läßt. Neu sind ebenfalls bei dieser Bauart der konsequente Einsatz von Gummimembranen und Wälzhäuten als Ersatz für die mechanischen Schieber. Dadurch wird der Unterhaltungsaufwand sehr verringert, es entfallen alle einzuschleifenden Teile.

Steuerventil KE 1, Seitenansicht

Steuerventil KE 1, Seitenansicht

Auf den folgenden Seiten werden nun die Bauteile des KE-Steuerventils erklärt und beschrieben, danach erfolgt die Funktionsbeschreibung anhand farbiger Bilder.

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