Die Bremsenbude

- die Entwicklung der mehrlösigen Bremse -

Die Weiterentwicklung der Druckluftbremse als Güterzugbremse war mit der Einführung des Wechselventils nicht abgeschlossen.

Es gab immer noch Unzulänglichkeiten die nicht gelöst waren:

- die Bremse war erschöpfbar

- es gab noch keine Möglichkeit der Lastabbremsung

- die Güterzugbremse sollte auch stufenweise lösbar sein

Die Verwendung einer Zweidrucksteuerung fiel also von vornherein aus, es mußte nach einer neuen Steuerung für die zu Konstruierende Bremse gesucht werden.

Es gab bereits eine andere Steuerung für eine Druckluftbremse, die bereits Jahrzehnte vorher entdeckt wurde. Dem englischen Ingenieur Humphrey wurde schon im Jahre 1892 die Dreidrucksteuerung für Druckluftbremsen patentiert, es war jedoch seinerzeit technisch noch nicht möglich, diese Technik zu realisieren. Humphrey hatte erkannt, daß eine Unterbrechung des Lösevorganges möglich ist, wenn es gelingt einen Druck im Steuerventil zu erzeugen, der größer ist wie der Druck in der Hauptluftleitung.

Was ist denn nun eine Dreidrucksteuerung ?

Zwei steuernde Drücke kennen wir schon von der einlösigen Bremse:

- den Druck der Hauptluftleitung L

- den Druck des Hilfsluftbehälters B

Der dritte steuernde Druck, der neu hinzukommt ist

- der Druck der Steuerkammer A

Die Anforderungen an die Steuerkammer A sind enorm hoch, die Funktion der mehrlösigen Bremse steht und fällt mit der Dichtigkeit der A-Kammer.

Im Jahre 1910 begannen die Entwicklungsarbeiten für diese neue Druckluftbremse. An ihrer Entwicklung waren der Geheimrat im preußischen Ministerium für öffentliche Arbeiten Karl Kunze sowie Georg Knorr und Wilhelm Hildebrand beteiligt.

Die Vorführung der Kunze-Knorr-Bremse vor dem Bremsausschuß im Jahre 1914 mußte durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges verschoben werden. Die Bremse wurde schließlich im Jahre 1918 in Deutschland eingeführt, in den unmittelbaren Nachkriegsjahren auch in Dänemark, den Niederlanden, Norwegen, der Türkei, Schweden und Ungarn.

Schnitt durch die Kkg-Bremse

Schnitt durch die Kkg-Bremse

Die Kunze-Knorr-Güterzugbremse brachte dem Betrieb erhebliche Vorteile. Es konnten nun auch schwere Wagen mit hohen Lasten befriedigend abgebremst werden und das Befahren von längeren Gefällestrecken war nun möglich, da die Bremse mehrlösig war.

Und wie funktioniert die Kunze-Knorr-Bremse nun ?

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