Die Bremsenbude

- die Kunze-Knorr-Schnellzugbremse -

Als die Kunze-Knorr-Bremse eingeführt wurde, betrug die Fahrgeschwindigkeit von Schnellzügen etwa 90 bis 110 km/h.

Die Abbremsung der Wagen ließ damals keine höheren Geschwindigkeiten mehr zu, obwohl die Lokomotiven imstande waren schneller zu fahren. Der Abstand zwischen Vor- und Hauptsignal betrug damals in Deutschland auf Hauptbahnen normalerweise 700 Meter.

Die modifizierte Kunze-Knorr-Bremse sollte also gewährleisten können, daß ein Schnellzug innerhalb von 700 Metern Bremsweg zum Halten gebracht werden konnte.

Diese Bedingung konnte mit der Kunze-Knorr-Personenzugbremse aber nicht mehr erfüllt werden. Es mußten also neue Möglichkeiten gesucht werden, wie eine höhere Abbremsung erreicht werden konnte.

Bremszylinder der Kks-Bremse

Bremszylinder der Kks-Bremse

Dafür wurde die Konstruktion der Kkp-Bremse überarbeitet und verändert. Die Durchmesser im Bremszylinder wurden vergrößert. Der Einkammerzylinder auf 460mm (Kkp:280mm) und der Zweikammerzylinder auf 380mm (Kkp:210mm) Durchmesser. Zusätzlich erhielt die Kks-Bremse noch einen Füllbehälter F, der beim Lösevorgang Druckluft an die B-Kammer abgibt. Mit dieser Schaltung wird erreicht, daß der Lösevorgang schneller und gleichmäßiger bei allen Wagen verläuft. Die Bohrungen in den Schiebern und Ventilen wurden vergrößert, um die erforderlichen Füllzeiten bei den großen Bremszylindern zu erreichen.

Mit der Kks-Bremse wird eine Abbremsung von 122-125% des Wagengewichts erreicht.

Kunze-Knorr-Schnellzugbremse, kleine Betriebsbremsung

Kunze-Knorr-Schnellzugbremse, kleine Betriebsbremsung

Die obere Zeichnung ist stark vereinfacht, die Funktion ist die gleiche, wie bei der Kkp-Bremse. Es entstehen aber größere Kräfte, da ja die Kolbenflächen bei der Kks-Bremse bedeutend größer sind, wie bei der Kkp-Bremse. Das Bremsverhalten ist also das gleiche, wie bei der Kkp-Bremse. Die hohe Abbremsung von 122-125% des Wagengewichts wird erreicht, wenn eine höhere Betriebsbremsstufe, eine Vollbremsung oder eine Schnellbremsung ausgeführt wird.

Kunze-Knorr-Schnellzugbremse, Vollbremsung mit Ansprechen des Bremsdruckreglers

Kunze-Knorr-Schnellzugbremse, Vollbremsung mit Ansprechen des Bremsdruckreglers

Die große Bremskraft der Kks-Bremse würde nun bei einer starken Bremsstufe bis zum Stillstand wirken, was natürlich ein Blockieren der Radsätze zur Folge haben würde. Es wurde ein zusätzliches Bauteil für die Kks-Bremse entwickelt: der reibungsabhängige Bremsdruckregler.

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